Im Sommer 2021 werden wir wieder eine Gruppe neugieriger Menschen auf den Weg in ihren Freiwilligendienst begleiten- Unterstützung und Organisation des Programms 21/22 übernehmen das Team Andrea, Charly und Johanna sowie viele weitere Ehrenamtlich Aktive und Hornorarkräfte des Alegro-Netzwerkes.
Andrea, Charly und Johanna haben alle selbst einen Freiwilligendienst im Ausland gemacht. Diese Erfahrung hat uns auf sehr unterschiedliche Weise geprägt und bewegt und wirkt sich noch heute darauf aus, womit wir uns beschäftigen und wie wir unser Leben gestalten. Deshalb haben wir uns entschieden, nun andere Menschen auf ihrem Weg durch den Freiwilligendienst zu begleiten und diesen Lerndienst mit ihnen zu gestalten.
Wir sehen die pädagogische Begleitung als zentralen Bestandteil des Freiwilligendienstes. Die Seminare bieten einen Raum, um uns mit uns selbst auseinanderzusetzen, die Gruppe kennenzulernen, Begegnungen zu gestalten, Emotionen wahrzunehmen und zu teilen, sowie Verbindung miteinander und der Umwelt einzugehen. Wir möchten auch auf das schauen, was um uns herum in der Welt passiert: 2020 war für uns alle ein ganz anderes Jahr, die Pandemie wird uns auch 2021/2022 beschäftigen, weshalb der Umgang mit dem Corona-Virus einen Teil unserer Arbeit, ob in der Vorbereitung, den Seminaren oder während des Austausches ausmachen wird.
Nichtsdestotrotz werden wir den Fokus in den Seminaren auch auf gesellellschaftliche und historisch bedingte Tatsachen legen und uns gemeinsam kritisch mit dem Freiwilligendienst beschäftigen und postkoloniale und rassistische Strukturen hinterfragen. Wir wollen uns fragen wie wir in dieser Welt gemeinsam leben möchten. Wie wir mit der Umwelt und miteinander umgehen wollen.
Die Seminare sind ein Raum zum gemeinsamen experimentieren, wahrnehmen und diskutieren und um uns den Themen über erfahrungsbasierte Lernformen nähern. Erlebnis- und wildnispädagogische Elemente, Theater und andere kreative Methoden sollen auf den Seminaren genauso Platz finden, wie kritische Diskussionen. Weiter werden wir auf den Seminaren einen sicheren Rahmen schaffen offen über Ängste und Erwartungen des Frewilligendienstes zu sprechen, sodass jede Person, die am Frewilligendienst teilnimmt mit bestmöglichen Voraussetzungen ausreist.
Globale Gerechtigkeit, Gemeinschaft, Kunst und Kultur, sowie Nachhaltigkeit sollen jedoch nicht nur als Inhalte auf den Seminaren eine Rolle spielen, sondern auch bei der gezielten Auswahl von Einsatzstellen, durch die Gestaltung unserer Vereinsarbeit und bei der Seminargestaltung ganz praktisch umgesetzt und erlebbar gemacht werden.
Austausch mit Ecuador und Mosambik – eine wechselseitige Beziehung
Alegro hat in seiner Vereinsgeschichte schon in viele Partnerländer entsendet. Da es uns ein großen Anliegen ist, die Zusammenarbeit mit den Einsatzstellen möglichst intensiv und auf Augenhöhe zu gestalten, entsenden wir seit 2017 nur noch nach Ecuador und Mosambik. Wir erhoffen uns so, die Verbindungen in diese Länder zu intensivieren und gleichberechtigter gestalten zu können. Wir heißen im Jahreswechsel ecuadorianische und mosambikanische Freiwillige in Deutschland willkommen, und entsenden in Deutschland lebende Menschen nach Ecuador und Mosambik. Die Entsende- und Aufnahmezahlen versuchen wir Jahr für Jahr weiter anzugleichen. Das sie aktuell noch nicht ausgeglichen sind, hängt auch mit der ungerechten Visapolitik der deutschen Bundesregierung zusammen.
Seit 2014 nehmen wir Freiwillige aus Ecuador auf und 2018 nun zum ersten Mal auch aus Mosambik. Sie werden uns in der Vorbereitungszeit vor der Ausreise und vor Ort in Ecuador und Mosambik unterstützen und mit ihren Perspektiven bereichern. Wir laden die neuen deutschen Freiwilligen ein, uns ebenso bei der Vorbereitung und Begleitung einer nächsten Süd-Generation aus Ecuador und Mosambik zu unterstützen. Denn ein Freiwilligendienst mit Alegro kann zwar nach dem Auslandsjahr beendet sein, er kann aber auch erst der Anfang einer spannenden, überraschenden Reise sein.
Der Freiwilligendienst 2021/22 in Stichworten:
25 Freiwillige, 12 Monate
Ausreise im August 2021
Ecuador und Mosambik als Entsendeländer
Einsatzstellen in Bereichen wie:
- Naturschutz / Schutz des Regenwaldes
- Kunst & Kultur
- Alternative / Freie Bildung
- Ökologischer Landbau & Permakultur
- Indigenes Wissen / Unterstützung für indigene Rechte
- Sicherung der Grundbedürfnisse (Wohnen, Hygiene, Gesundheit, Essen)
- Sozialarbeit
Pädagogisches Begleitprogramm
Enge Verknüpfung mit dem Süd-Nord-Austausch von Alegro
Das weltwärts-Programm
Alegro ist staatlich anerkannter Träger des weltwärts-Programms. Weltwärts ist ein Lerndienst für junge Menschen, der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Gefördert werden Freiwilligedienste für Menschen im Alter von 18 bis einschließlich 28 Jahren. Das BMZ übernimmt bis zu 75 Prozent der Ausgaben. Die übrigen 25 Prozent müssen wir als Entsendeorganisation aufbringen. Das können wir als kleiner Verein nur leisten, wenn sich die Freiwilligen an der Spendeneinwerbung für den Freiwilligendienst beteiligen. Als Freiwilligengruppe baut ihr gemeinsam einen solidarischen Spendentopf auf, aus dem dann die 25 Prozent bezahlt werden.
Seit 2008 hat der Alegro e.V. Freiwillige in unsere Partnerprojekte in Mosambik, Chile, Äthiopien, Uruguay und Ecuador entsendet. Auch wenn bereits mehrere Freiwillige in den verschiedenen Projekten mitgearbeitet haben, stellt der Freiwilligendienst für jede und jeden eine ganz unterschiedliche Erfahrung dar. Für die Freiwilligen besteht explizit die Möglichkeit, eigene Ideen zu verwirklichen, Verantwortung zu übernehmen und den Freiwilligendienst mitzugestalten. Das bedeutet aber auch, dass die Freiwilligen ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit mitbringen müssen.
Mehr Infos zum weltwärts Programm findet ihr unter: https://www.weltwaerts.de/
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